Nach der ultraguten Phase in der ich den Blog begonnen habe, kam das unvermeidliche Tief natürlich hinterdrein. Ich hatte mich total übernommen in der Zeit, in der ich mich so ungewohnt gut fühlte. Muss man ja ausnutzen! Ständig unterwegs, quer durch die halbe Stadt, dauernd irgendwelche Termine und Verabredungen… Nicht, dass das alles offizielle Dinge gewesen wären, die auch der Normalo als anstrengend bezeichnen würde. Nee, fast nur privat. Dennoch habe ich gemerkt, dass zu viel Aktion, sei sie nun privat oder nicht, mir nicht gut tut. Ich hatte gute vier Wochen wieder stark depressive Phasen und habe mich manchmal wieder heftig selbst bemitleidet. Ich habe nur noch Schokolade gegessen, normales nur sehr unregelmäßig, schlecht geschlafen, war dauernd „auf dem Sprung“ und schaffte es kaum noch, mir bewusst etwas Gutes zu tun.
Es wurde erst besser, als ich es schaffte, eine Woche lang mal wieder stark runterzufahren. Wenig Termine, auch meinen Freund habe ich nicht oft gesehen. Stattdessen habe ich mir viel Zeit für mich genommen und mir Tage gegönnt, an denen ich keine Aufgabe hatte. Nichts. Nicht mal Einkaufen. Nur, was mir gerade in den Sinn kommt. Wenn ich den ganzen Tag in Schlafsachen im Bett liegen und Filme sehen will – gut. Tätigkeit wäre aber auch erlaubt; wenn es mir an solchen Tagen also einfiele, dass ich jetzt die Küche putzen will, darf ich das auch. Wichtig ist nur, dass ich nichts erledigen muss, auf das ich eigentlich gerade keine Lust habe, egal, wie klein die Aufgabe sein mag.
Jetzt bin ich allmählich wieder besser drauf. Gewerkelt habe ich auch, vor allem, seit es mir wieder besser geht. Ich hoffe, ich habe die Tage mal die Ruhe davon etwas aufzubereiten und zu posten.